Im letzten Jahr haben Hornissen in unserem Bienenhaus ein Nest gebaut und bewohnt. Unsere einheimischen Hornissen (Vespa crabro) sind die größte Art der Familie der Faltenwespen. Die Volksstärke beträgt nur wenige hundert Tiere (gegenüber einem Bienenvolk, das im Sommer bis zu 40.000 Bienen beherbergt). Sie ernähren sich von Insekten, Spinnen, aber auch Fallobst oder Nektar. Am Tag kann ein Volk bis zu einem halben Kilogramm Insekten erbeuten.
Daher ist die direkte Nachbarschaft zu Bienen nicht gerade ideal. Ein Hornissennest umzusiedeln ist aber sehr aufwendig und erfordert die Genehmigung der Naturschutzbehörde. Zudem bot der Standort in unserem Bienenhaus gute Beobachtungsmöglichkeiten.
Wie im Film gut ersichtlich wird, ist das Nest der Hornissen unten offen. Das ist ein Unterschied gegenüber Wespennester beispielsweise. Dadurch wird der „Müll“ der im Nest anfällt direkt entsorgt und sammelt sich unterhalb des Nestes.
Eine andere Besonderheit ist die Filialbildung. Sollte es Hornissenvölkern zu eng werden in ihrem Nest, ziehen sie im Juli oder August um und bilden ein neues Nest. Der Umzug dauert etwa vier Wochen. In dieser Zeit pendeln die Hornissen bis die restliche Brut geschlüpft ist.